Das Original
Was ist bei der Original Hoch- und Deutschmeisterkapelle „original“?
Der erste Grund:
Wir sind die letzten Hüter der historischen Tradition der Militärmusik Österreich-Ungarns. Wir spielen wie anno dazumal, sind stolz darauf, dass wir so „original“ klingen, wie ursprünglich bei den Militärmusiken Altösterreichs gespielt wurde:
- In der hohen Stimmung, ein Spezifikum Österreich-Ungarns, das damals üblich war, um im „Feld“ gut gehört und verstanden zu werden (ein Halbton höher als heute landläufig üblich), als noch Tonsignale dazu dienten, Kommandos auf weite Bereiche bekannt zu geben (z.B. Angriff, Rückzug, usw.)
- Wir spielen folglich mit speziell für uns kürzer gebauten Instrumenten (mit teuren „Sonderanfertigungen“) oder mit "Oldtimern", wie auch mit anderen Instrumenten als heute gemeinhin üblich (Es-Piston, Es-Trompete, Drehventilposaunen, Basstrompete, Helikone,...), da sich die Instrumentalbesetzung ebenso verändert hat.
- Unser stilistisches Vorbild sind historische Schellackaufnahmen und unser Ziel ist es, das Repertoire der Wiener Musik - wie einst die zahlreichen Wiener Militärmusiken der Monarchie - stilecht zu interpretieren, wie sie von vorangegangenen Generationen von Musikern gespielt worden ist.
Unser Ziel ist es folglich, diese besondere Tradition der k.u.k. Deutschmeisterkapelle unverfälscht und daher "historisch original" zu bewahren, selbst wenn hierfür viel Geld und Aufwand erforderlich ist. Manche unserer Musiker unterhalten aus idealistischen Gründen auch Sammlungen mehrerer historischer Instrumente, die sie immer wieder bei den Deutschmeistern einsetzen. Hören und erleben Sie den Unterschied - die historisch-originale Aufführungspraxis Altösterreichs!
Die Deutschmeistermusik war schon immer etwas Besonderes. Gute Musiker, gute Kapellmeister, ehrgeizig, eine eingeschworene und erfolgreiche Kapelle, mit einem vorauseilenden Ruf. Da ist es durchaus verständlich, dass im Laufe der langen Geschichte, zum Teil schon in der Monarchiezeit, verschiedene andere Ensembles, die allesamt heute nicht mehr existieren, bemüht waren, im Schatten der „Meister“ von diesem Ruf zu profitieren, jedoch in der Qualität nicht unbedingt dem „Original“ folgen könnend. Deswegen gründete der letzte Kapellmeister der k.u.k. Deutschmeisterkapelle Wilhelm Wacek nach dem Ende der Monarchie die Traditionskapelle der Hoch- und Deutschmeister mit zahlreichen altbekannten "Musikveteranen" aus der Zeit der Monarchie.
In der „Original Hoch- und Deutschmeisterkapelle“ findet sich seit jeher auch eine Kontinuität der Musiker, die stolz darauf sind, auf dem historischen ursprünglichen Spiel aufzubauen – nicht modischen oder sonstigen Strömungen folgend. "Original" bezieht sich daher auf eine Linie, die sich direkt auf den letzten Kapellmeister in der Monarchie, Wilhelm Wacek, zurückverfolgen lässt.
Der dritte Grund:
In der Trauerphase durch das Ableben des jahrzehntelangen Kapellmeisters Julius Herrmann 1977, welcher die Kapelle einst direkt von Wilhelm Wacek übernommen hatte, war der Weiterbestand der Kapelle zunächst unsicher und in zahlreichen Zeitungen wurde schon vom letzten Auftritt der Deutschmeisterkapelle beim Begräbnis und somit vom endgültigen Ende der Kapelle geschrieben. Da bemühte sich plötzlich ein anderes Ensemble unter der Leitung des Kapellmeisters Anton Janosch, nun mit den entsprechenden Uniformen neu eingekleidet und mit wenigen Musikern in ihren Reihen, die irgendwann einmal bei Professor Julius Herrmann ausgeholfen hatten, sich nun mit falschen historischen Begründungen und fremden "Federn" als die legitime Nachfolgekapelle mit dem Namen "Original Wiener Deutschmeisterkapelle" (zuletzt bestehend als "K. u. K. Wiener Regimentskapelle IR4", 2023 aufgelöst) zu bezeichnen und in das vermeintliche Vakuum zu stoßen, während die bis zum Schluss verbliebenen Stammmusiker Julius Herrmanns, die auch bei dessen Begräbnis am Wiener Zentralfriedhof unter Anwesenheit von 3000 Trauergästen spielten, nach dessen Begräbnis sich zur Weiterarbeit entschlossen und unseren Verein gründeten, zunächst mit Interimskapellmeister Ferdinand Kastner, Herrmanns langjährigem Musikmeister, und danach mit dem neuem Kapellmeister Prof. Horst Winter an der Spitze.
- Das war Grundlage der Entscheidung der historischen und ursprünglichen Kapelle nach Julius Herrmann, sich die Markenrechte an "Hoch- und Deutschmeister" bzw. "Deutschmeister" zur langfristigen Sicherstellung einer möglichst hohen Qualität zu sichern, um auch eine weitere Verfälschung, Entwertung und Verunglimpfung der edlen und einzigartigen Deutschmeister-Musiktradition, wie sie über Jahrzehnte immer wieder vorgekommen ist, in Zukunft möglichst gut verhindern zu können.
Der vierte Grund:
Wir machen nicht nur Musik im historischen Stil, sondern wir wissen auch um das große Erbe unserer musikalischen Vorfahren Bescheid: Ein Deutschmeister zu sein, ist ein besonderes Gefühl, aber auch eine große Verpflichtung, denn "original" zu sein, heißt auch, seine eigene Geschichte sehr gut zu kennen und dementsprechend zu verkörpern: Mitglieder unserer Kapelle befassen sich daher ausführlich und in einem weit über das Normale hinausgehende Maß mit der langen Geschichte der Hoch- und Deutschmeisterkapelle, indem sie in ihrer privaten Freizeit in den zahlreich vorhandenen Quellen aller Art forschen, Biographien von Persönlichkeiten rekonstruieren, selbst auf eigenen Kosten wertvolle Sammlungen mit zahlreichen historischen Einzelstücken aller Art (Noten, Ansichtskarten, Zeitungsartikel et cetera) anlegen und sie ständig vergrößern, sodass diese Sammlungen selbst mittlerweile ein Museum füllen könnten. Von daher ist es auch selbstverständlich, dass wir beispielsweise 2020 bei der Eröffnung der "Deutschmeister-Ausstellung" im Bezirksmuseum Wien-Landstraße nicht nur musizierten, sondern auch unsere erworbene Expertise zur Verfügung stellten!
- Wir wollen uns auch an dieser Stelle bei denjenigen Personen herzlich bedanken, die sich immer wieder an uns wenden und auch wichtige Unterlagen zukommen lassen. Dies hilft uns, unsere eigene Geschichte noch besser zu erforschen! Aus diesen Bestrebungen ist mittlerweile nicht nur eine wissenschaftliche Diplomarbeit an der Universität Wien hervorgegangen, sondern es wurden auch umfassende Publikationen zur langen Geschichte der Hoch- und Deutschmeisterkapelle in Angriff genommen,