Julius Herrmann

Der in Wiener Neustadt geborene Herrmann studierte am Wiener Konservatorium Geige und war bereits 1910 bei der Argentinien-Reise der Deutschmeister dabei. Er übernahm 1931 die von Wilhelm Wacek nach dem Ersten Weltkrieg neu gegründete Traditionskapelle der Hoch- und Deutschmeister und leitete sie 46 Jahre lang bis zu seinem Tod im Februar 1977. Er war aber nicht nur der Kapellmeister, sondern er komponierte in dieser Zeit aber auch mehrere eigene Stücke, fertigte Arrangements an und stellte mehrere Potpourris zusammen (Auflistung dieses Schaffens weiter unten).

Damit sorgte er über Jahrzehnte nach Ende der Donaumonarchie dafür, dass die Hoch- und Deutschmeister das blieben, was sie schon in der Monarchie gewesen waren: Eine hervorragende Kapelle! Unzählige Tourneen, eine große Zahl an produzierten Tonträgern und eine lange Liste an Ehrungen (u.a. Professortitel) zeugen von seiner unermüdlichen Tätigkeit als Botschafter der österreichischen und im speziellen der Wiener Musik im In- und Ausland. Nicht umsonst zitierten Zeitungen dabei auch den deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer:

"Die Hoch- und Deutschmeister sind wohl das letzte offizielle Überbleibsel aus der alten Monarchie - auch in der Kreisky-Republik treten sie in der schmucken, blauen k.u.k. Uniformen mit ordensgeschmückter Brust vor ihr Publikum. Dazu äußerte sich übrigens Deutschlands Bundeskanzler Adenauer, als die Deutschmeister kurz vor dem legendären Chruschtschow-Kennedy-Treffen in Wien bei ihm aufspielten: 'Was glauben Sie, ob dem Chruschtschow wohl in seiner Haut sein wird, wenn er das zu sehen bekommt?"

Aus den 1930ern: Der Traum eines österreichischen Reservisten - 1. Teil

Der Traum eines österreichischen Reservisten - 2. Teil

Der Traum eines österreichischen Reservisten - 3. Teil

Der Traum eines österreichischen Reservisten - 4.Teil


Die Deutschmeister Anfang der 1960er mit dem deutschen Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer: